BEYOND BOUNDARIES
Am 14. und 15. Juni 2025 war es endlich so weit: Wir durften an zwei Konzertabenden unser neues Programm «BEYOND BOUNDARIES» im Festsaal des Akademischen Gymnasiums präsentieren – einem Ort, der mit seiner eindrucksvollen Erscheinung wie geschaffen ist für aufregende musikalische Momente.




Der Saal war an beiden Abenden bis auf den letzten Platz gefüllt. In der Luft lag angesichts der sommerlichen Temperaturen nicht nur Hitze, sondern auch eine spürbare Mischung aus Erwartung, Anspannung und Konzentration. Die Konzerte bildeten den Höhepunkt einer intensiven Probenzeit, durch die uns unsere Chorleiterin Katja mit viel Geduld, Ausdauer und ihrem hohen künstlerischen Anspruch führte. Denn die Stücke verlangten von uns stimmlich, rhythmisch und mental einiges ab. Umso größer war die Freude, unsere Arbeit nun endlich auf der Bühne zeigen zu dürfen.
Unser Programm spannte einen weiten Bogen von kraftvollen Stücken wie «Dixit in corde suo» von Levente Gyöngyösi über «KM21», der musikalischen Vertonung eines Gedichts von Christian Morgenstern über einen Raben mit leicht wirrem Gemüt, bis hin zu einem nordischen Bannspruch gegen Trolle: «Aglepta» von Arne Mellnäs, das mit Flüsterpassagen und überraschenden Lauten nicht nur das Publikum, sondern auch uns regelmäßig zum Schmunzeln brachte. Dazwischen fanden auch ruhigere melodische Werke ihren Platz wie etwa das sanfte «Alleluia» von Randall Thompson.




Wir sangen, schnipsten, klatschten, flüsterten, schrien und pfiffen – mal a cappella, mal begleitet von Klavier, Trommeln und sogar Akkordeon. Und auch das Publikum wurde durch «4:33» von John Cage ein Teil der Performance, denn in dieser Komposition in drei Sätzen, in der kein einziger Ton gespielt wird, wurden alle auftauchenden Geräusche im Raum zu den eigentlichen Klängen des Stücks.
Zum Abschluss durften wir noch einmal alle Energie entfesseln: Mit der flammenden Zugabe «FIRE» von Katerina Gimon verabschiedeten wir uns unter Standing Ovations mit glühenden Gesichtern und einem Gefühl aus Stolz, Freude und auch ein wenig Erleichterung.




Ob wir wirklich Grenzen überschritten haben, mögen andere beurteilen. Für uns war es ein Wochenende, das nachwirkt und dessen Klänge wohl noch lange in uns nachhallen werden.
Text: Miriam Sturm