Singen tuat guat
Es ist etwa 20:30 Uhr an einem Mittwoch, Anfang Juni in Wien. Nachdem wir unseren Teil des heutigen Konzertes beendet und den wohlverdienten Applaus des Publikums genossen haben, begeben sich die anderen vier Chöre auf die Bühne um unter Katjas Dirigat gemeinsam das Abschlusslied des heutigen Abends zu singen.
„Gern hobn tuat guat“. Ein liebevolles und berührendes Volkslied der Kärntner Komponistin und Chorleiterin Hedi Preissegger, das bei dem einen oder anderen sicher auch für feuchte Augen und Gänsehaut gesorgt hat. Für mich der absolute Höhepunkt des Programms an diesem Tag.
Der Abend stand unter dem Titel „d’accord im neunten?“ und fand im Rahmen des ChorFestival Wien 2022, veranstaltet vom Chorforum Wien, statt. Bei dieser Veranstaltungsreihe treten an sechs Themenabenden an sechs Orten insgesamt rund 30 Chöre auf.
An diesem Tag waren fünf Chöre vertreten. Das Konzert begann um 19:30 Uhr in der Pfarre Canisius im 9. Bezirk in Wien mit dem Chor StimmSalat. Darauf folgten mit jeweils drei bis vier Stücken Chorus Tistra, Conventus Musicus, Chor Persephone und als krönender Abschluss wir, d’accord wien.
Katja hatte für diesen Abend aus unserem aktuellen Programm „d’accord e(s)t la femme“, das ausschließlich aus von Frauen komponierten Stücke besteht, vier Lieder gewählt: „Norwegian Trilogy“, „Morir non puo il mio cuore“, „Steal Away“ und „Tell me where is fancy bred“.
Es war für viele von uns das erste Konzert seit Oktober 2021, für manch neue Mitglieder lag das letzte Konzert vielleicht sogar noch weiter zurück.
Interessanterweise sangen wir damals bei einem lateinamerikanischen Abend gemeinsam mit anderen Chören ebenfalls in der Canisiuskirche, es war also ein durchaus freudiges Wiedersehen an diesem Ort.
Für uns hatte dieses Konzert unter anderem auch deshalb einen besonderen Stellenwert, weil es unser letzter Auftritt war, bevor wir nur zwei Wochen später unsere zwei Abschlusskonzerte des Jahresprogrammes im Festsaal des Akademischen Gymnasiums im ersten Bezirk in Wien gaben.
Text: Bernhard Weingant
Fotos: Wolfgang Bernhuber