Mozart-Requiem im Herzen Wiens

Veröffentlicht von Chorsänger:in am

Es war ein Novemberabend, der uns allen in Erinnerung bleiben wird. Der 13. November 2021, um genau zu sein, als wir im ehrwürdigen Stephansdom das berühmte Requiem in d-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart aufführten. Unter der Leitung von Paul-Boris Kertsman und in Zusammenarbeit mit dem Horizon Choir und dem TU-Orchester Wien erlebten wir einen musikalischen Höhepunkt, der den kalten Herbsttagen ein strahlendes Licht einhauchte.

Schon der Anblick des Stephansdoms ließ unsere Herzen höher schlagen. Wir, 40 Sänger:innen unseres Chores (leider konnten nicht alle dabei sein, dafür aber jene, die das Requiem schon 2017 gesungen haben), waren stolz und voller Vorfreude. Das Echo unserer Schritte auf dem jahrhundertealten Steinboden des Doms schien die Bedeutung des Konzerts zu unterstreichen. Es fühlte sich an wie eine Reise durch die Zeit, zurück zu Mozarts Tagen.

Die Proben hatten uns intensiv vorbereitet, und dennoch war der Moment, als die ersten Töne erklangen, magisch. Kertsman dirigierte mit einer Mischung aus Präzision und Leidenschaft, die uns alle mitriss. Die kraftvollen Klänge des Requiems erfüllten den Raum und erzeugten eine Atmosphäre, die Worte kaum beschreiben können.

Foto: Katja Kalmar

Die Zusammenarbeit mit dem Horizon Choir und dem TU-Orchester Wien war von Anfang an harmonisch. Man konnte die Synergie zwischen den verschiedenen Stimmen und Instrumenten förmlich spüren. Besonders beeindruckend war, wie die verschiedenen Gruppen zu einer Einheit verschmolzen und ein Gesamtklang entstand, der selbst die anspruchsvollsten Passagen des Requiems meisterte.

Der Stephansdom, ein Ort voller Geschichte und Spiritualität, war der perfekte Rahmen für dieses Werk. Die hohen, gotischen Bögen schienen die Musik in den Himmel zu tragen, während die Akustik des Doms jede Nuance und jedes Pianissimo in seiner vollen Pracht erstrahlen ließ.

Vor dem Konzert (Foto: Katja Kalmar)

Das Publikum von 400 Besucher:innen erlebte mit uns einen Abend voller Emotionen und musikalischer Perfektion. Es war berührend zu sehen, wie tief die Musik die Menschen bewegte. Die stille Andacht zwischen den einzelnen Sätzen und der tosende Applaus am Ende des Konzerts waren der beste Beweis dafür, dass wir etwas Besonderes geschaffen hatten.

Nach dem letzten Ton des „Lux Aeterna“ herrschte einen Moment lang absolute Stille, bevor das Publikum in Applaus ausbrach. Diese kurze Stille, in der man fast das Knistern der Emotionen spüren konnte, war für viele von uns der bewegendste Moment des Abends.

Für uns Sänger:innen war es mehr als nur ein Auftritt. Es war ein Zeichen des Zusammenhalts und der gemeinsamen Leidenschaft für die Musik. Jeder von uns brachte sein Bestes ein, und das Resultat war ein unvergesslicher Abend, der uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

So ging ein Abend zu Ende, der uns nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich bereichert hat. Das Mozart-Requiem im Stephansdom war nicht nur ein Konzert, sondern ein Erlebnis, das uns alle tief bewegt hat. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten – Sänger:innen, Musiker:innen und das wunderbare Publikum. Bis zum nächsten Mal, wenn wir wieder gemeinsam singen und solche besonderen Momente erleben dürfen.